Gesundheitsberater GGB

„Vorbeugen ist besser als Heilen.“

Gesundheit ist ein hoher Wert. Für seine Gesundheit kann man etwas tun. Seit 2018 bin ich ärztlich geprüfter Gesundheitsberater GGB und Mitglied der Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V. Das erworbene Wissen über gesunde Ernährung möchte ich ehrenamtlich weitergeben (z. B. durch Vorträge).

Weiterführende Informationen zur Gesellschaft für Gesundheitsberatung finden Sie auf der GGB-Website: https://gesundheitsberater.de/

Gesundheit und Ernährung

Der Arzt Dr. med. Max Otto Bruker (1909-2001) war der Überzeugung, dass in Gesundheitsfragen informierte und aufgeklärte Menschen etwas für die Förderung und Erhaltung ihrer Gesundheit tun können. Besonders wichtig war für Dr. Bruker das Wissen um die Krankheitsursachen (ungesunde Ernährung, Lebensbelastungen, Umweltschadstoffe). Viele Krankheiten, die heute häufig vorkommen, sind kein Schicksal, sondern die Folge ungesunder Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Diese Krankheiten lassen sich durch eine gesunde Ernährung und Lebensführung (z. B. Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Ruhe und Schlaf, nicht rauchen, etc.) vorbeugen.

Zu den Krankheiten, die durch (jahrelange) ungesunde Ernährung, d. h. durch industriell stark verarbeitete und veränderte Nahrung (z. B. Fabrikzucker, Auszugsmehle, Fabrikfette), teilweise über Generationen hinweg (vgl. Epigenetik), entstehen und denen der Mensch durch eine gesunde Ernährung vorbeugen kann, zählen nach Dr. Bruker:

1. Gebissverfall; z. B. Karies (Zahnfäule), Parodontose (Schwund des Zahnhalteapparats, insbesondere des Zahnfleischs), Zahnfehlstellungen, Kieferanomalien (Kieferfehlbildungen, z. B. Schmalkieferbildung). Der Zahnarzt Weston Price (1870-1948) erkannte früh den Zusammenhang zwischen ungesunder Ernährung und Gebissverfall, den er bei Naturvölkern dokumentierte, die ihre traditionelle Ernährungsweise aufgegeben hatten. Säurebildende Bakterien im Mundraum (Fehlbesiedelung der Mundflora), die häufig als Ursache für Karies genannt werden, sind die Folge ungesunder Ernährung. Am Gebiss (Spiegel der Gesundheit) lässt sich das Ausmaß ernährungsbedingter degenerativer Schädigung ablesen. [Anmerkung: Eine angemessene Mundhygiene, d. h. regelmäßiges Zähneputzen, ist natürlich auch wichtig. Fluorid in Zahnpasta ist bei einer gesunden Ernährung und regelmäßigem Zähneputzen unnötig.]

2. Erkrankungen des Bewegungsapparates (sogenannte rheumatische Erkrankungen); z. B. Arthrose, Arthritis, Osteoporose, Knochenbruchanfälligkeit, Haltungs-, Wirbelsäulen- und Bandscheibenschäden. Alle rheumatischen Erkrankungen spielen sich im Bindegewebe (Kollagen) ab. Häufig wird bei diesen Erkrankungen irrtümlicherweise von Alters- oder Verschleißkrankheiten gesprochen, Alter und Verschleiß sind aber keine Ursachen der rheumatischen Erkrankungen! Es bestehen Zusammenhänge zwischen dem Gebissverfall und rheumatischen Erkrankungen (u. a. Parodontose als Frühsymptom degenerativer Veränderungen des Bindegewebes, tote Zähne als Störfelder für entzündliche Vorgänge in Gelenken).

3. Stoffwechselkrankheiten; z. B. Übergewicht bzw. Adipositas (Fettsucht), Diabetes (Zuckerkrankheit), Leberschäden (z. B. chronische Fettleber), Gallensteine, Nierensteine, Gicht.

4. Erkrankungen der Verdauungsorgane (Magen, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Dünn- und Dickdarm); z. B. Stuhlverstopfung, Hämorrhoiden, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Verdauungsstörungen, Blähungen, gestörte Darmflora (Fehlbesiedelung), Unverträglichkeiten (vgl. sogenannte Allergien). Bei einigen Erkrankungen der Verdauungsorgane, insbesondere bei funktionellen Störungen (z. B. Reizdarmsyndrom), können auch die Psyche bzw. Lebensbelastungen zusätzlich zur ungesunden Ernährung eine ursächliche Rolle spielen.

5. Gefäßerkrankungen; z. B. Hypertonie (Bluthochdruck), Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall, koronare Herzkrankheit

6. Erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten bzw. mangelnde Immunabwehr gegen Krankheitserreger (schwaches Immunsystem); z. B. Erkältung, Husten, Schnupfen, Grippe, Katarrh (Schleimhautentzündung) der Atemwege (z. B. Nase, Nasennebenhöhlen, Rachen, Kehlkopf, Bronchialsystem), Mandelentzündung, Blasenentzündung. Ein starkes Immunsystem ist die beste Krankenversicherung. Sie können Ihr Immunsystem gezielt stärken bzw. trainieren, z. B. durch gesunde Ernährung, Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Ruhe und Schlaf, Kneippen (Kaltwasserreize). Bekleidung, die zu Wärmestauung führt, sollte vermieden werden.

7. Sogenannte Allergien, insbesondere an Haut und Schleimhäuten; z. B. Neurodermitis, Heuschnupfen (Pollenallergie), Asthma, Zöliakie, Unverträglichkeiten (vgl. Erkrankungen der Verdauungsorgane). Bei Asthma können auch Lebensbelastungen zusätzlich zur ungesunden Ernährung eine ursächliche Rolle spielen.

8. Manche organische Erkrankungen des Nervensystems; z. B. Multiple Sklerose, Alzheimer-Demenz.

9. Krebs: An der Entstehung von Krebs ist ungesunde Ernährung in erheblichem Maße beteiligt. Krebs hat jedoch nicht nur eine Ursache, sondern ist ein multifaktorielles Geschehen. Auch krebserregende Umweltschadstoffe und andere Ursachen müssen berücksichtigt werden. [Anmerkung: Cradle to Cradle ist ein vielversprechender Lösungsansatz zur Beseitigung von Umweltschadstoffen.]

Zusammenfassend spricht Dr. Bruker von „ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten“, da diese Krankheiten in modernen Gesellschaften mit industriell stark verarbeiteter und veränderter Nahrung (z. B. Fabrikzucker, Auszugsmehle, Fabrikfette) auftreten. Auch die Ernährung der Eltern- und Großeltern-Generationen kann bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielen (vgl. Epigenetik, Tierfütterungsversuche über mehrere Generationen, Untersuchungen von Weston Price), insbesondere z. B. bei Zahnfehlstellungen. Aber auch die Beobachtung, dass viele ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten zunehmend auch bei jüngeren und jungen Menschen auftreten (z. B. Kinderadipositas, Kinderdiabetes, Kinderrheuma), weist darauf hin, dass die Ernährung der Vorgenerationen einen Einfluss hat. Viele sogenannte Autoimmunerkrankungen sind ernährungsbedingt (Belastung des Eiweißstoffwechsels durch zu viel tierisches Eiweiß). Eine ungesunde Ernährung kann außerdem unsere Stimmung oder unser Verhalten negativ beeinflussen (z. B. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Hyperaktivität).

Gesunde Ernährung: Vitalstoffreiche Vollwertkost nach Dr. Bruker

Die meisten gesunden Inhaltsstoffe, d. h. Nährstoffe und biologische Wirkstoffe, sind in natürlicher bzw. naturbelassener, unerhitzter Nahrung enthalten (echte Lebensmittel, Naturprodukte). Ungesund sind im Gegensatz dazu industriell stark verarbeitete und veränderte Nahrungsmittel (Industrieprodukte), z. B. Fabrikzucker, Auszugsmehle, Fabrikfette, Süßigkeiten, Fast-Food, Fertiggerichte, etc. Neben den drei Grundnährstoffen Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße (Proteine) sind insbesondere folgende Stoffe für die Erhaltung der Gesundheit wichtig: Vitamine (wasserlösliche und fettlösliche Vitamine), Mineralstoffe, Spurenelemente, Faserstoffe (sog. Ballaststoffe), Enzyme (Fermente), Aroma- und Farbstoffe (sog. sekundäre Pflanzenstoffe), essenzielle ungesättigte Fettsäuren (z. B. Omega-3, Omega-6) und essenzielle Aminosäuren (Proteinbausteine). Dr. Bruker verwendete zusammenfassend den Sammelbegriff „Vitalstoffe“ für alle biologischen Wirkstoffe, die über die drei Grundnährstoffe hinaus für die Erhaltung der Gesundheit wichtig sind. Diese Stoffe fehlen in industriell verarbeiteter „raffinierter“ Nahrung bzw. sind nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden („vitalstoffarme Zivilisationskost“).

Was ist nun eine gesunde Ernährung? Dr. Bruker gibt einfache Empfehlungen für eine gesunde, d. h. die Gesundheit erhaltende und Krankheiten vorbeugende Ernährung:

1. Keine Produkte aus oder mit raffinierten Kohlenhydraten, d. h. keine Auszugsmehle und kein Fabrikzucker; stattdessen: Vollkornprodukte, z. B. Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis, etc. Die Lust auf Süßes sollte man sich generell abgewöhnen. Eine gesunde süße Alternative ist frisches Obst.

2. Keine Fabrikfette (raffinierte Öle, Margarine); stattdessen: täglich naturbelassene Fette, z. B. native, kaltgepresste Öle (z. B. Olivenöl, Sonnenblumenkernöl, Leinöl, Kürbiskernöl), Butter, Sahne, Schmand.

3. Täglich Frischkost (pflanzliche Nahrung in roher Form): u. a. Gemüse, Obst, Nüsse und Vollgetreide in Form von Salaten und Frischkornbrei (siehe Rezept). Je vielfältiger und abwechslungsreicher kombiniert wird, desto besser. Naturbelassene Fette eignen sich für Salatsoßen. Die Frischkost sollte mindestens ein Drittel der täglichen Nahrung ausmachen, je höher der Frischkostanteil, desto höher die gesundheitliche Wirkung. Frischkost ist eine wichtige Quelle nativen Eiweißes (d. h. unerhitztes, nicht denaturiertes Eiweiß).

4. Kein bzw. wenig tierisches Eiweiß, d. h. kein(e) bzw. wenig Fleisch, Wurst, Fisch, Ei, Milch, Quark, Joghurt, Käse. Hintergrund: Zu viel tierisches Eiweiß belastet den Eiweißstoffwechsel und ist insbesondere an der Entstehung allergischer Phänomene (gestörte Antigen-Antikörper-Reaktion), erhöhter Infektanfälligkeit (sog. lymphatische Kinder), rheumatischer Erkrankungen, Gicht, Arteriosklerose und sog. Autoimmunerkrankungen beteiligt (vgl. die sog. Eiweißspeicherkrankheiten nach Prof. Dr. Lothar Wendt, gespeicherte Fremdeiweiße führen zu chronischen Entzündungsreaktionen). Der menschliche Eiweißbedarf kann durch tägliche Frischkost als Quelle nativen Eiweißes gedeckt werden. Tierisches Eiweiß ist zur Deckung des menschlichen Eiweißbedarfs nicht unbedingt notwendig.

5. Kein bzw. wenig Saft, gekochtes Obst, Trockenobst und Honig (insbesondere für Magen-Darm-Empfindliche). Obst- und Gemüsesäfte (auch frischgepresst) und andere Formen flüssiger Nahrung sind nicht empfehlenswert. Kauen Sie Ihre Nahrung. Insbesondere Obstsäfte sind aufgrund ihres hohen Zuckergehalts nicht empfehlenswert. Trockenobst und Honig sind als Fabrikzuckeralternative zum Süßen, Würzen und Backen empfehlenswert, sollten aber nicht täglich und immer maßvoll (mit Genuss) gegessen werden. Gewürze und Kräuter aller Art (auch getrocknet) sind empfehlenswert, aber nicht Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Süßstoffe o. Ä.

6. Keine bzw. wenig Genussdrogen (z. B. zucker-, alkohol- oder koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Energydrinks, schwarzer oder grüner Tee, Limonaden, Bier, etc.). Alkohol, Koffein, Nikotin und Zucker sind psychoaktive Drogen mit Sucht- und Missbrauchspotenzial. Insbesondere koffeinhaltige Getränke werden im Alltag häufig als Aufputschmittel zur Leistungssteigerung missbraucht. Süßigkeiten werden häufig als Belohnung missbraucht. Ruhen Sie sich aus oder schlafen Sie, wenn Sie müde sind oder Erholung brauchen. Trinken Sie Wasser oder Tee.

Kalorienzählen ist irreführend und sollte bei einer gesunden Ernährung keine Rolle spielen. Im Vordergrund einer gesunden Ernährung sollte nicht das „wie viel“, sondern das „was“ und „was nicht“ stehen! Die Qualität und Natürlichkeit der Nahrung sind wichtiger als die Quantität. Essen Sie sich satt. Achten Sie auf Essenspausen zwischen den Mahlzeiten. Biologisch angebaute Lebensmittel sind empfehlenswert, da sie nicht bzw. weniger mit Schadstoffen belastet sind. Ökologische Landwirtschaft ist außerdem gut für die Bodengesundheit und Bodenqualität, von der die Qualität der Lebensmittel, insbesondere deren Nährstoffgehalt, abhängt.

Dr. Bruker nennt seinen Ansatz für eine gesunde Ernährung „vitalstoffreiche Vollwertkost“. Sie versorgt den Organismus mit allen notwendigen Nähr- und Vitalstoffen in ausreichender Menge, sodass alle Stoffwechselprozesse reibungslos ablaufen können. Die vitalstoffreiche Vollwertkost ist ausdrücklich keine (vorübergehende) Diät bzw. Schonkost, sondern eine dauerhafte Ernährungsweise. Nahrungsergänzungsmittel sind bei einer vitalstoffreichen Vollwertkost unnötig.

Der Frischkornbrei: Müsli aus frisch gemahlenem Getreide

Der Frischkornbrei ist ein täglich selbstgemachtes Müsli, das nicht erhitzt wird. Der Frischkornbrei kann als Grundlage einer gesunden Ernährung betrachtet werden und der erste Schritt bei einer Ernährungsumstellung sein. Das Getreide wird selbstgemahlen und 6 bis 12 Stunden in stillem Wasser (Leitungswasser) eingeweicht (z. B. über Nacht). Mahlen Sie das Getreide immer frisch und nicht auf Vorrat! Geben Sie vor dem Essen alle anderen Zutaten frisch dazu. Je vielfältiger und abwechslungsreicher kombiniert wird, desto besser. [Anmerkung von mir: Das Originalrezept ist mit Sahne, sich vegan ernährende Menschen können alternativ Leinöl nehmen.]

Zutaten:

3 EL frisch gemahlenes Getreide (z. B. Hafer, Dinkel, Gerste, Weizen, Roggen, Hirse, Emmer, Einkorn, Kamut, etc., auch Buchweizen ist möglich)

Frisches Obst (z. B. Apfel, Birne, Banane, Beeren, Trauben, Orange, Mandarine, Pfirsich, Pflaume, Kiwi, Ananas, etc.)

Nüsse, etc. (z. B. Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, etc.)

1-2 EL Sahne

1 EL frischgepresster Zitronensaft

Beratung

Wenn Sie Fragen haben oder Beratung zu vitalstoffreicher Vollwertkost nach Dr. Bruker suchen, schreiben Sie mir gerne eine E-Mail. Meine Beratung (z. B. Literaturempfehlung) ist ehrenamtlich (d. h. kostenlos) und konzentriert sich darauf, wie Sie auf eine vitalstoffreiche Vollwertkost umstellen und in Zukunft ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten vorbeugen können (Empfehlungen von Dr. Bruker). Bitte beachten Sie, dass ich kein Arzt bin und keine Krankheiten behandeln kann. Beraten Sie sich im Zweifel mit Ihrem Arzt, ob er eine Ernährungsumstellung empfiehlt.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich Sie i. d. R. nicht ausführlich persönlich beraten oder über einen längeren Zeitraum betreuen kann und dass ich meine Beratung ausschließlich unentgeltlich bzw. ehrenamtlich anbiete. Wenden Sie sich bei entsprechendem Bedarf bitte an eine*n Gesundheitsberater*in GGB, der*die die Beratung erwerbsmäßig anbietet. Eine Übersicht über aktive Gesundheitsberater*innen GGB finden Sie auf der GGB-Website: https://gesundheitsberater.de/gesundheitsberater-ggb/

Als Einstieg für alle Interessierten empfehle ich das Buch „Unsere Nahrung, unser Schicksal“ von Dr. Bruker (emu-Verlag) und möchte mit folgendem Zitat von Sebastian Kneipp schließen: „So, nun habe ich es Euch gesagt. Wenn Ihr es tut, so ist es recht. Wenn nicht, so habe ich es Euch wenigstens gesagt. Macht nun, wie Ihr wollt.“

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